
Wir planen für heute die Radltour von Igersheim nach Wertheim entlang des Tauberradweges. 56 km sollten eigentlich gut zu schaffen sein. Den Rückweg dann mit der Bahn…
Wir stehen recht früh auf und sitzen dann auch bereits um kurz vor halb Zehn auf dem Rad. Ja, für uns ist das früh 😉

Relativ bald entdecken wir ganz komische Schilder …

Der Weg führt uns über Bad Mergentheim immer sehr nah der Tauber in Richtung Norden.



Hier und da fahren wir durch kleine Dörfer und bewundern die prächtigen Bauerngärten links und rechts vom gut ausgebauten Radweg. In einiger Entfernung begleiten uns die Weinberge des Taubertals. Es ist wirklich sehr schön hier.






Es ist wirklich ein durchgängig sehr gut ausgebauter Radweg mit einer ganz hervorragenden Beschilderung. Man braucht keine Karte oder Komoot um sich zurechtzufinden.
Irgendwo kommen wir an einem wunderschönen alten Bahnwärterhäuschen vorbei (leider kein Foto) mit einem bellenden Schäferhund und einem sehr alten Paar auf dem Bänkchen. wir grüßen freundlich und bewundern das haus. Stunden später auf unserem Rückweg sehen wir sie von der Bahn aus immer noch da sitzen.
In Tauberbischofsheim legen wir eine kleine Rast ein. Es ist sauheiß mit über 30 Grad. Ein kleiner Stadtbummel ist trotz der Hitze aber auch noch drin …





Auch hier finden sich wieder Hinweise auf dem Radweg, die ich nicht verstehe

Die Kirche St. Pakrantius in Hochhausen sticht uns schon von weitem durch ihren interessant geformten Zwiebelturm ins Auge.

Kurze Zeit später müssen wir in wegen einer Radwegumleitung leider auf die Straße ausweichen.

Zuvor gibt es noch eine wunderschöne historische Steinbrücke aus Mainsandstein zu bewundern. Am 24. Juli 1866 fand hier ein Gefecht zwischen Badenern und Oldenburgern statt. 5000 Mann kämpften an und auf diesem Brückchen. Kaum vorstellbar. Eigentlich nicht mehr so wichtig, aber die Badener wurden seinerzeit von den Preußen geschlagen … bis Prinz Karl Luitpold von Bayern wiederum mit seinen Armeen anrückte …..
Die rund 6 km auf der Straße sind nicht sehr angenehm. Aber was solls…. Belohnt werden wir durch eine nette kleine Badestelle in Gamburg.

an einer schönen historischen Brücke …

… und nein, das ist nicht die selbe Brücke … 😉
Zwei sympathische Radfahrerinnen entsteigen gerade dem kühlen Nass und ermutigen mich, trotz fehlendem Badeanzug hineinzuspringen. Ich guck noch rasch, ob keiner guckt. Guckt keiner. Christian sitzt völlig verschwitzt am Ufer und behauptet, das Wasser sei ihm zu kalt.
Hätten wir eine Angel, könnten wir uns jetzt einen Fisch braten. Die Pfanne steht schon bereit. Man muss vielleicht ein paar Blätter rausklopfen …

Gamburg hat auch eine Burg! Die Gamburg 😉

Jetzt aber Endspurt nach Wertheim.
Dieser Spurt geht 8 km, dann reisst an einer Steigung Kerstins Kette. Mist!
Glücklicherweise sind wir direkt in der Nähe des Bahnhofs vom Kloster Bronnbach. Wir müssen nur runterrollen lassen. Der Zug kommt auch 20 min später. Das passt doch.
Bei der Anfahrt nach Wertheim komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Habe ich doch 3 1/2 Jahre bei fast jeder Fahrt zu Christian ins Altmühltal in Wertheim Pause gemacht, kenne aber nur den Burger King an der Autobahnabfahrt und einen kleinen Waldparkplatz, wo ich manchmal eine Nickerchen gemacht habe. Und nun sehe ich, dass Wertheim schon von weitem wunderschön aussieht, eine große, gepflegte Altstadt und eine imposante Burg, die über allem thront.
In Wertheim frage ich bei einer Fahrradwerkstatt nach, ob die das gleich machen würden. Ja. Passt.
Mit wieder fahrbereitem Fahrrad machen wir eine Stadtrunde und fahren auch zum Zusammenfluß von Tauber und Main.
Außerdem sitzen wir lange auf dem Marktplatz, tauschen uns über witzige Beobachtung der Leute aus und genießen ein Eis. Außerdem findet Christian endlich in einem Ramschladen seine lang gesuchten Bayernhosenträger, die er fortan mit Stolz trägt.






Auf dem Rückweg reisst die Kette erneut auf der gegenüberliegenden Seite des reparierten Kettengliedes. Ein paar Meter von der Fahrradwerkstatt entfernt. Welch Glück. Wieder wird uns prompt weitergeholfen.
Deshalb mal ein dickes Dankeschön an Jürgen Baumann und meine Empfehlung an alle Radreisenden in dieser Ecke.
Nun möchten wir gerne mit der Bahn zurückfahren, auch wenn unsere Tageskilometer nur bei knapp 50 sind. Leider klappt auch das nicht wie gedacht, weil es ab Lauda wegen einer Baustelle Schienenersatzverkehr gibt.

Also radeln wir die letzten 16 oder 17 Kilometer eben nochmal.
Am Ende ist es dann doch noch eine ganz ordentliche Tour gewesen.

Wow….

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