Hoch-Ibrig

(Sommerurlaub Tag 5)

Heute geht’s zum Bustreffen. Es fängt zwar erst morgen an, aber Christian will beim Aufbauen helfen. Nach dem Frühstück leeren wir das Kompostklo, welches seit unserer Abreise ein wenig den Dienst versagt hat. Im Gegensatz zu sonst befinden sich dort kleine Fliegen und es müffelt ein bisschen. Also waschen wir es richtig aus und es bekommt eine neue Portion Kokosfaser. Danach geht’s wieder.

Ich fahre wieder und Christian guckt nach dem Weg. Wir stellen fest, dass beide Handys keinen Internetempfang haben und bei mir ist das ganze Guthaben futsch. Ich habe ein Landkarte dabei, juchuh, aber ein so kleiner Maßstab, dass sie unbrauchbar ist. Wir finden irgendwie die Autobahn, auf dem Weg dorthin schleichen wir eine längere Steigung hinauf im 2. Gang. Hinter mir ca. 20 Follower. Oben angekommen, fährt einer neben mich, hupt wie verrückt und schreit mich aus dem offenen Fenster an. Einwandfrei ein Stinkefinger. Später auf der Autobahn im Tunnel fährt ein LKW dicht auf und hupt lange. Ich bin wieder völlig entnervt.

Zumindest gibt es eine Rastanlage mit netten Bediensteten, die Christian einen Schlauch in die Hand drücken mit passendem Anschluss. Zuerst sucht er aber überall Wäsche zusammen und reißt mir quasi die Hose vom Leib, denn es steht eine neue Premiere an, die Waschmaschine, die er noch schnell befüllt und anstellt, obwohl die Schränke noch voll sind. Geniale Teile, beide Maschinen laufen ohne zu mucken beim bergauf bergab fahren.

Auch das WLAN in der Raststätte hilft uns nicht weiter, wir bekommen keine Verbindung zu Aldi Talk. Ich schicke meinen Jungs und meiner Freundin eine Nachricht, dass ich erstmal offline bin. Wie früher schreibe ich mir die Wegbeschreibung ab. Es ist gar nicht mehr weit und sehr gut ausgeschildert.

Auf dem Weg beschließen wir, uns eine gute Schweizkarte zu kaufen und das Internet Internet sein zu lassen. Ging ja früher auch ohne. Aber seltsam, wie gewohnt wir manche Dinge sind. Es fängt an zu regnen und beide wollen auf der Wetter App nachschauen. Es regnet damit aber auch nicht kürzer. Ich beschließe, meinem Sohn einen Brief aus der Schweiz zu schicken und meine Erlebnisse darin festzuhalten, statt WhatsApps zu schreiben.

Auch eine „analoge“ Schweizkarte ist in Schindellegi nicht zu bekommen, also fahren wir erst mal weiter in Richtung Bustreff.

Nun noch die letzten Kilometer vorbei an Einsiedeln und den Sieler See stetig bergan zum Hoch-Ibrig. Irgendwie sind wir die Ersten. Es steht hier eine verlassene mobile Bar und ein verlassener ehemaliger Migrosbus von Marcel, wie sich später herausstellt.

Kurz nach Eins trudelt dann Martin ein und wir bauen schon mal den Barwagen auf. Auch Marcel und dessen Freundin lassen nicht lange auf sich warten. Getränke und Grillgut sind auch relativ schnell aus dem völlig überladenen Sprinter ausgeladen. Für heute reichts. Der Rest dann morgen Vormittag.

Bei uns gibt’s heute noch Lachs-Penne und dann ist es auch schon bald Zeit, den Abend zu beenden. Echt anstrengend alles bei dieser Hitze.

Gefahren: 70 km

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