Der Weg zum O302

Auswahlkriterien

Nun, da muss ich ganz ehrlich zugeben, die gab es gar nicht wirklich.

Nachdem ich seit meiner frühesten Kindheit schon Omnibus-Vorgeschädigt war, sollte es einfach ein Bus werden. Ich war damals selbständig, mit sehr, sehr wenig Zeit.
Der Camper sollte einfach dazu dienen, an den Wochenenden und in den sehr knappen Urlaubszeitfenstern kleine und größere Touren zu machen. Raus in die Natur. Den Kopf freibekommen….

Die üblichen Überlegungen, wie seperate Dusche, Festbett, feste Sitzgruppe etc. stellen sich bei einem Bus nicht wirklich. Für all dies sind solche Fahrzeuge einfach groß genug.

Herrichten, Ausbauen etc, das mache ich selbst. Ich muss eh Stress abbauen und lege mir jetzt ein Hobby zu …..so zumindest der kühne Plan.

Bus die Erste…

Wo also bekommt man auf die Schnelle einen Omnibus her? Klar, 3…2…1…meins

Tatsächlich war doch auch direkt ein Objekt meiner Begierde gefunden. Laufzeit noch 10 min – egal. Nach diesen 10 min war ich dann stolzer Busbesitzer. Ein Setra S80B hatte seinen Besitzer gewechselt.

Gehört hier zwar nicht wirklich rein, aber wen es interessiert, was und dort erwartet hatte und wie die Kamikaze-Überführung gelaufen ist, dann hier weiter.

Geblieben ist er nicht, weil ich meine Zeit für dieses Hobby damals völlig falsch eingeschätzt hatte. Der Aufwand war für mich damals nicht kalkulierbar. Heute würde ich so ein Projekt einfach angehen. Runter mit dem Blech und schauen was darunter los ist ….

Bus die Zweite….

Nachdem sich ein halbes Jahr später herauskristallisiert hatte, dass es der S80B wohl nicht ist, fiel mir ein Verkaufspost in wohnbusse.eu ins Auge.

Verkauft werden sollte ein Mercedes O302, fahrbereit und fertig ausgebaut.

Ansonsten hatte ich bei der Besichtigung wohl auch meine „Rosarote Brille“ auf, was sich nach all den Jahren als sehr gut herausgestellt hatte.
Der Bus hatte eine grottenschlechte Lackierung, die an den verzinkten Blechen abblätterte. Die Inneneinrichtung war 30 Jahre alt, hatte hunderte Löcher und über jedes Einzelne war ein Aufkleber geklebt, die Elektrik bestand aus hunderten, roten Kabeln, die alle gleich aussahen, weitere gefühlt 100 Kabel waren unter dem Armaturenbrett einfach abgeschnitten….

…. aber er lief, er hatte TÜV, es funktionierte alles ….. was will man mehr. Der Rest nach und nach … und dieses nach und nach wiederum passte zu meiner übrigen Zeit als Selbständiger.

Im Laufe der Jahre habe ich an dem Bus vieles verändert, geschweisst, versiegelt, verbessert, vergrößert …. aber eben so, wie es meine Zeit und das Budget zugelassen hatten. Das wichtigste aber: er war niemals länger als 3 Tage nicht fahrbereit.

Genau deshalb war es damals richtig, die rosarote Brille aufgehabt zu haben.

Wer gerne mehr über diesen Bus lesen möchte: hier lang

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