Wieskirche

(Sommerurlaub Tag 18)

Zusammenräumen, nochmal entsorgen und ab geht’s. Wetter ist ein bisschen besser.

Ein begeisterter Busfahrer spricht mal wieder Christian an, während er auf mich beim V-Markt wartet.

Auf dem Weg zur Halbammer kommen wir durch Bad Bayersoien, wo wir einigermaßen erschüttert die Schäden sehen, denen wir durch unsere veränderte Reiseplanung entkommen sind. Was passiert eigentlich mit den Kühen auf der Weide bei so einem Hagelsturm? Gott sei Dank sehen sie aus der Ferne noch ganz munter aus.

Leider kommen wir wegen umgestürzter Bäume und Waldarbeiten nicht ganz bis zu Christians Platz im Gebüsch sondern müssen mit einem kleinen Parkplatz Vorlieb nehmen.

Fahrräder raus und ab zur Wieskirche, ca. 10 km. Bergauf bin ich Christian mit seinem normalen Mountain Bike und seinem operierten Knie rettungslos im Vorteil mit meinem E-Bike. So bleibt mir viel Zeit, die schöne Landschaft zu betrachten. Bergab sieht das anders aus, weil ich mich dann unsicher fühle und er an mir vorbei saust.

Der breite Schotterweg sieht über Kilometer so aus, als hätte jemand ein grünes Samt Tuch darüber gelegt. Zuerst denken wir, der Weg sei verunkrautet. Aber es liegen dort tausende, vom Hagel abgeschlagene Tannenzweiglein. Kein Vogel ist zu hören.

Die Wieskirche kenne ich von einem Besuch als Kind mit meinen Eltern und Schwestern. Schon ewig her. Als wir drinnen stehen, weiß ich wieder, warum diese prachtvolle Kirche mich als Kind so beeindruckt hat.

Ein nettes Touristenlokal direkt vor der Tür der Kirche lockt mit typisch bayrischen Essen, welches nicht nur uns schmeckt, sondern auch zwei gefiederten Einheimischen.

Angenehm ermüdet verbringen wir den Rest des Tages gemütlich im Bus. Ich lese noch in einem leicht unheimlichen Buch und finde den Platz plötzlich gar nicht mehr so idyllisch. Im Dunkeln bin ich ein Angsthase. Aber ich weiß mir zu helfen. Eine große Bratpfanne wird griffbereit gestellt, soll der Bösewicht doch kommen. Christian amüsiert sich am nächsten Morgen köstlich.

Gefahren: 38 km

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