Unterwegs auf der Ruhr

Von Essen nach Mülheim – Ausflug mit der Weissen Flotte

Eins der spannendsten Gewässer im Ruhrgebiet ist für mich die Ruhr. Die Bayern wieder, wird nun so mancher denken 😉 .
Spannend für mich ist der Wandel des Ruhrgebiets von grauen

Industriestädten hin zu einer grünen, lebenswerten Region inmitten alter Industriedenkmäler.
Ebenso verhält es sich mit der Ruhr, die sich vom stinkenden Industriefluss in ein lebensspendendes Erholungsgebiet für stadtmüde Ruhrpotter (oder heißt das Ruhrpottler?) gewandelt hat.

Startpunkt Essen-Kettwig

Auf gehts, nach Essen. Dort beginnt unsere heutige „Tour de Ruhr“.
Wer an Essen denkt, denkt an Großstadt, viele Menschen und dichten Verkehr. Nicht so Kettwig.
Was wir sehen ist eine quirlige kleine Altstadt mit Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflaster. Die Ausblicke auf einige Bauten, die alte Bahnbrücke oder das sommerliche Treiben auf dem Stausee gereichen durchaus Postkartenmotiven.


Leider bleibt heute keine Zeit für Kettwig, denn wir wollen auf die Ruhr. Aber das wird nachgeholt.

Anlegestelle Unterwasser

Die Anlegestelle für unser Schiff befindet sich am sog. Unterwasser. Also der unterhalb der Staustufe gelegene Teil der Ruhr. War für uns Landratten gar nicht einfach …
Bevor wir uns an die Anlegestelle begeben, reichts noch schnell für ein Eis und den damit legitimierten Klogang in der Eisdiele 😉 .
Mit einem dicken Eis gehts an die nahe gelegene Anlegestelle. Mit uns warten etwa 30 weitere Ausflügler auf die Ankunft des Schiffs.

Wir haben eines schönen Platz auf dem Sonnendeck ergattert und dann kanns auch schon losgehen in Richtung Mülheim.

Gänse und wasserscheue Hunde

Nach einem letzten Blick auf Kettwig können wir uns ganz der Ruhr mit seiner Auenlandschaft widmen. Die Ruhr scheint vor einigen Jahren im Bereich des Südufers renaturiert worden zu sein.
Entstanden sind flache Uferbereiche mit kleinen Inseln und Altwasserbereiche, die an diesem warmen Sommertag einige Stadtflüchtlinge angelockt haben.

Komischerweise sehen wir immer wieder wasserscheue Hunde, die mit viel Einsatz und Gebell versuchen Herrchen und Frauchen dazu zu bewegen, das Wasser zu verlassen. Zufall oder sind Pott-Hunde generell wasserscheu?

…. und Wasservögel! Enten, Gänse, Kormorane, Graureiher und noch allerlei mir unbekanntes Geflügel tummelt sich hier.

Was mich aber absolut fasziniert ist das viele Grün.

Eine Autobahnbrücke und ein paar Campingplätze. Das wars. Das inmitten von zusammengewachsenen Großstädten. Wir sind begeistert.

Apropos Campingplätze. Ich bin mir sicht sicher, ob die hier so heißen. Das sind keine Plätze im herkömmlichen Sinne, sondern schmale aber sehr lange Streifen entlang des Ufers. Vielleicht „Campingstreifen“. Keine Ahnung….

Entlang der Strecke gibt es ein paar Anlegestellen. Der Kapitän macht kurz vorher eine Durchsage, mit der Frage ob jemand aussteigen möchte. Wie man einen Ausstiegswunsch kundtun kann, hat sich mir allerdings während der ganzen Fahrt nicht erschlossen…..

Mülheim

Kurz vor unserem Ziel, dem Mülheimer Wasserbahnhof beginnt die Bebauung. Wir fahren entlang schöner alter Villen und dazwischen immer wieder Bausünden aus den 80ern.
Wir passieren die Schleuseninsel und der Wasserbahnhof kommt in Sichtweite.

Wasserbahnhof

Mülheim ist auch am Wasserbahnhof noch immer Grün – zumindest soweit dies in dieser Trockenperiode möglich ist. Faszinierend, dass hier nur noch Touristenschiffe anlegen, war doch die Ruhr einmal der meist befahrene Fluss Europas.

Die Klos haben alle geschlossen. Ob dies auch der Trockenheit geschuldet ist oder diese einfach defekt sind? Ich denke letzteres trifft zu.

Also ab in die Gartenwirtschaft. Fündig werden wir im Haus Ruhrnatur, das seit ende der 1980er Jahre von der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft übernommen wurde. Heute ist das ganze Haus ein Erlebnismuseum und ökologische Station. Im Erdgeschoss ist das „Cafe am Fluß“ untergebracht. Das Beste an diesem heißen Tag: hier gibts kaltes, alkoholfreies Radler in rauhen Mengen….

Anschließend gehts für uns mit dem Schiff wieder zurück nach Essen-Kettwig. Alles in allem ein super schöner Ausflug, der sich richtig gelohnt hat.

Wer sich für diese Tour interessiert, dann hier lang:

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