Von fliegenden Bauern und Bruchlandungen

(Sommerurlaub Tag 12)

Nach unserem Frühstück starten wir wieder in Richtung Deutschland.

Kerstin übernimmt heute das Steuer. Zuerst geht es die Kehren des Oberalppasses hinunter und dann weiter entlang des jungen Rheins in Richtung Chur.

Mal wieder meint ein Autofahrer, mich durch hupen und waghalsige Fahrmanöver zum schnelleren Fahren zu ermutigen. Dieses Mal ist es aber kein Schweizer, sondern ein deutsches Wohnmobil, welches mich im Eingang einer Rechtskehre überholt, laut hupend, und mich zur Bremsung zwingt, da ich weit ausholen muss, um um die Kurve zu kommen.

Eine überwältigend schöne Landschaft hier. Vor allem auch der Rhein als wilder Bergfluss.

In Tavanasa halten wir an und Kerstin badet sogar im Rhein. Brrrr…. Mir ist das zu kalt. Das weiß ich schon beim Anblick des Wassers 🙂

Da ich den Rhein als Baby gestern knapp verpasst habe, freue ich mich besonders darüber, ihm als Kleinkind zu begegnen.

In Chur nehmen wir die Rheintalautobahn in Richtung Bodensee. Nachdem mein Netz noch immer nicht funktioniert, halten wir am Rasthof Heidiland um das dortige W-Lan zu nutzen. Ich muss mal sehen, ob ich mit Freunden aus Lindau für heute Abend was ausmachen kann. Wäre schön, wenn das klappt.

An der Grenze zu Österreich parken wir den Bus auf dem Parkplatz vom Zoll, um die Formalitäten zur Schwerverkehrsabgabe abzuschließen. Hier werden wir drauf hingewiesen, dass wir jeden Tag in der Schweiz selbst ins Formular hätten eintragen müssen. Mist! Ich dachte es wird nur das Enddatum eingetragen, wenn man sich durchgehend in der Schweiz aufhält. Der Zöllner hat auf jeden Fall einen guten Tag und sieht von der Straße von „ab 100 Franken“ täglich ab….. Nach einem warnenden Blick von Christian verkneife ich mir noch ein paar Bemerkungen über diesen Bürokratiekram, da verstehen die Schweizer keinen Spaß. Echt, der Zirkus vertreibt ein wenig die Lust, nochmal in dieses schöne Land zu reisen.

Hier sehen wir den Rhein als Jugendlichen kurz vor Bregenz. Auf Wiedersehen in Düsseldorf als alter Mann.

In Bregenz halten wir auf dem Busparkplatz und setzen uns mit einer Schüssel Melone an den Bodensee. Direkt vor uns vertreiben uns ein paar (vermutlich türkischstämmige) Mädels die Zeit mit ihrem pubertären Gehabe. Ein junger Kerl neben uns wird von ihnen mit Abweisen und Anlocken auf Trab gehalten und Christian bekommt eine kleine Lehrstunde von mir wie Mädels ticken.

Nach ein paar Kilometern fahren wir auf den Wohnmobilstellplatz in Lindau um das Grauwasser loszuwerden und Frischwasser zu tanken. Ersteres klappt dank Bodeneinlauf. Der Rest nicht, weil die ganze Anlage defekt ist.

Wir bleiben hier noch im Schatten des Busses sitzen bis die größte Hitze vorüber ist um dann weiterzufahren zum „fliegenden Bauern“. Ein Flugplatz in Wildberg mit einer Pizzeria.

Auf kurze Nachfrage können wir hier auch heute Nacht stehenbleiben. So, jetzt erstmal Duschen und dann ein kühles Radler.

Hier ist offensichtlich kurz vorher direkt neben dem Biergarten auch ein Kleinflugzeug auf einer Wiese notgelandet.

Gegen 19 Uhr kommen dann Chris und Georg dazu und wir verbringen einen netten Abend im Biergarten, mit vielen alten und neueren Geschichten.

Der Abend endet bei heftigstem Gewitter in einem Wintergarten, der den Wassermassen nicht so recht standhält. Aber wir bleiben trocken.

Gefahren: 184 km

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