Wir fahren weiter nach Müden

Der Bus darf heute mal wieder ein bisschen weiter. Eigentlich schade, weil der Platz hier direkt an der Mosel schon ganz nett ist.

Blick vom Fahrerplatz aus
… und vom Frühstückstisch 😉

Zuerst aber kommt der Platzwart zum meckern, weil wir schon wieder mal kein Ticket gezogen haben. Glatt vergessen gestern Abend. Er begleitet Kerstin auch noch bis zum Parkscheinautomat 🙂
Ich fahre derweil schon mal auf die Entsorgung. Irgendwie alles für kleinere Fahrzeuge gebaut …

Der Herr ist eigentlich ganz nett, aber beim entsorgen kommen mir Erinnerungen mit meinen Erfahrungen als Frau unter Männern. Christian muss rangieren, um ein Schild nicht umzufahren und mit den dicken Reifen nicht auf die Entsorgung zu kommen. Ich kenne seine Fähigkeiten als Busfahrer nun gut genug um zu wissen, dass er am besten möglichst alleine guckt und ich nur Bescheid sage, wenns irgendwo nicht passt. Obwohl das Einweisen mit dem Hänger echt schwierig ist, sind wir nun ein eingespieltes Team. Der Typ steht aber die ganze Zeit neben mir und mir teilweise auch im Weg, gibt Anweisungen und winkt herum und macht mich nervös. Früher habe ich mit einem großen Wohnwagen rückwärts auf Campingplätzen rangiert mit meinem damals 10 jährigen Sohn als Einweiser, was immer so lange gut geklappt hat, bis die ersten älteren Herren um mich drum rum standen und mir erklären wollten, wohin ich das Lenkrad drehen soll.

Wir tuckern direkt an der Mosel entlang, auf Wegen, die wir zum Teil auch schon vom Radfahren kennen.

In der Nähe des Viadukts der Kanonenbahn halten wir. Aber irgendwie gibts hier nicht wirklich einen Parkplatz in der benötigten Länge. Das kann ich auch mal wann anders ansehen.

Also weiter…

Vor Traben-Trarbach versucht sich noch eine lebensmüde Radfahrerin vor den Bus zu werfen. Ich kann aber noch ausweichen.

Das hätte echt ins Auge gehen können. Die Situation für Radfahrer hier an der Mosel ist manchmal echt problematisch, was aber in der Regel eher an den Radfahrern statt an den Autos liegt. Es fahren sehr viele ältere Paare mit ihren E-Bikes durch die Gegend (wie wir) und die bleiben auch mal einfach irgendwo stehen am Fahrbahnrand oder gucken in der Gegend rum (uns auch schon passiert). Wenn auf dem Radweg Gegenverkehr kommt, ist es ratsam aufmerksam zu bleiben, vor allem bei Gruppen.

Die gefährliche Situation entsteht, als ein älteres Paar aus einer Seitenstraße kam. Der Mann hält ordnungsgemäß an, die Frau fährt einfach an ihm vorbei auf die Straße, auf der der Bus mit ca 40 – 50 km/h auf sie zu fährt. Christian schwenkt geistesgegenwärtig auf die Abbiegespur des Gegenverkehrs, wo Gott sei Dank keiner steht, ansonsten hätte die Frau das wohl nicht überlebt.

Marienburg bei Bullay

Kurze Zeit später sehen wir auf einem Stellplatz zwei winkende Personen neben einem Setra. Ups… zu schnell. Wer war das? Aus dem Augenwinkel ein weißer 213 RL oder so ähnlich. Usinger Kennzeichen…

Wahrscheinlich wieder einer von Christians vielen Buskumpels aus dem Busforum.

Wir steuern einen „Waldparkplatz“ in der Nähe von Cochem an. Der ist aber weder im Wald, noch ruhig, noch mit Aussicht, dafür aber mit ganz viel Müll. Das erste Mal auf unserer Tour bekomme ich den Bus nicht mehr gedreht, ohne den Anhänger abzuhängen. Mist! Wenn ich auf die Straße stoße, würde das funktionieren. Die Verkehrsführung lässt dies aber eigentlich nicht zu.

Der nächste Platz liegt oberhalb von Cochem, ist auch nicht so ideal um von dort mit dem Fahrrad zu starten. Also nochmal weiter.

In Müden, das ist so 12 km hinter Cochem, werden wir tatsächlich fündig.

Ein offizieller WoMo-Stellplatz. Nicht ganz leise wegen Straße und Bahn. Wir sind aber tags eh kaum da. Also drauf….

Kerstin hat heute keine Lust mehr auf Aktionen und macht es sich an Tisch und Bank bequem.

Mein Sohn hat ein Buch geschrieben und mir geschickt zum Probelesen. Das lässt mich Zeit und Raum vergessen und ich bin zuerst sehr gespannt und dann sehr begeistert von seiner Phantasie.

Ich fahre noch zur Burg Elz. Mit dem Roller. So der Plan. Welcher aber alsbald verworfen wird, nachdem ich die Berge nicht hoch komme. Mist!

Ich entscheide mich um und fahre in die Weinberge.

Zuerst lasse ich mich auf einer Liege nieder und genieße die goldene Stunde und die geklauten Trauben.

Danach rollere ich noch den Buchsbaum-Wanderweg entlang. Schön ist es hier in den Weinbergen mal wieder.

Gefahren mit dem Bus: 95 km

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