Radeln am Rhein

Wir machen uns mal wieder mit dem Rad auf die Socken. In Speyer treffen wir uns erst morgen mit Andrea. Es reicht also völlig aus, dass wir die letzten Kilometer heute Abend unter die Räder nehmen.

Komoot schlägt eine Runde nach Eltville am Rhein vor und zurück über die Weinberge bis Rüdesheim. Zurück dann wieder am Wasser. Klingt doch gut

Wir packen nach dem Frühstück die Fahrräder aus und fahren damit unweit unseres Parkplatzes auf die Fähre nach Oestrich.

Wir radeln einen recht schönen Radweg, meist direkt am Rhein nach Eltville.

Wir passieren einen historischen Weinverladekran von 1745. Der hat sich recht gut gehalten.

Eltville begrüßt uns mit einem Schild, welches darauf hinweist, das es die hier um die Wein-, Sekt-und Rosenstadt handelt. Seit 2006 auch noch Gutenbergstadt sowie seit 2020 Nachhaltigkeitsstadt. Eltville ist damit die Stadt in Deutschland, welche die meisten Städtetitel trägt.

Ansonsten ist Eltville wirklich auch ein nettes Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern in der Altstadt – und immer wieder Rosen

Am Weinbrunnen kam kein Wein raus – nur Wasser!

Wir tingeln durch die Altstadt

zur Pfarrkirche St. Peter und Paul

… eine zweischiffige Hallenkirche

Jesus liebt mich – aber nur Freitags – Mist!

Für uns gehts jetzt weiter….

… zuerst führt uns unsere Tour weiter nach Kiedrich im Rheingau. Ein kleiner Ort im Nirgendwo, mit einer phantastischen spätgothischen Kirche. St. Valentinus.

Wer im Mittelalter an Fallsucht litt, hatte auch im übertragenen Sinn keinen guten Stand. Den Kranken sagte man nach, sie seien von Dämonen besessen. Das Gebet zu Heiligen und Wallfahrten galten als die einzig funktionierende Therapie. Der wichtigste der zahlreichen für Epilepsie zuständigen Helfer war im deutschsprachigen Raum der heilige Valentin. Entsprechend frequentiert wurden die Stätten seiner Verehrung. Nachdem der Abt von Kloster Eberbach im frühen 14. Jahrhundert eine Schädelreliquie an die Pfarrkirche im nahen Kiedrich übertragen hatte, zog es vor allem Epileptiker, Geisteskranke und Gichtleidende zu ihrem Schutzpatron in den Rheingau.

Es handelt sich um einen dreischiffigen Kirchenbau. Leider ist es nicht möglich diese Kirche von innen zu besichtigen. Es wird wohl für eine Hochzeit dekoriert.

Ein Blick ins Hauptschiff

Die Kirche besitzt eine Einfriedung aus einer hohen Mauer mit einem Innenhof, der eine ganz besondere Atmosphäre verstrahlt.

Im südlichen Teil ist die Totenkirche mit Gebeinehaus. Leider auch geschlossen.

Dann ist hier noch das Grab von Lord Hesketh-Fortescue aus North Cothelstone Hall – oder so ähnlich.

Noch auf dem Marktplatz altes Gemäuer und Klo geguckt …

… und schon gehts weiter

in eine hügelige Weingegend. Ganz anders als an der Mosel. Flacher, weitläufiger, Weinreben soweit das Auge reicht und nicht so kleinteilig wie an der Mosel …

… und richtig große Weingüter, die teilweise Schlössern ähneln und hin und wieder auch welche sind.

…. und immer wieder Kirchen, Wegkreuze…

Schön hier!

Wir radeln so durch die Landschaft bis Rüdesheim am Rhein, um uns dort ins Getümmel zu stürzen.

… und hier finden wir auch wieder das bayrische Flair wie schon in der ein oder anderen Stadt an der Mosel

es gibt Lederhosen und Dirndl zu kaufen

Essen kann man im bayerischen Hof …

… und zu trinken gibt es bayrisches Bier. Hier macht man auch keinen Unterschied zwischen Weihenstephaner und Kaltenberger Bier mit seinem König Ludwig. Alles das selbe….

zur Brotzeit dann noch „bayrische Schmankerl“ …. oder wars doch Zillertaler Küche? Egal! Ist ja alles Bayern 🙂

Wir gönnen uns noch ein Eis und verlassen den Ballermann Rüdesheim in Richtung unseres Busses.

Eine schöne Tour wars.

Allerdings geht es heute auch noch weiter in Richtung Speyer.

Zunächst machen wir uns auf die Suche nach einer Entsorgungsmöglichkeit und Wasser tanken. Wir haben zwei Mal gewaschen, da wird das Wasser knapp. Es ist ziemlich eng und ich bewundere mal wieder die Fahrkünste und die Ruhe meines Chauffeurs.

Dann geht es auf nach Speyer. Mittlerweile ist es stockdunkel. Wir haben auf Google Maps einen Platz direkt am Rhein gefunden mit dem Namen Nato-Rampe. Das sieht so aus, als würden wir dahin passen und auch dort wenden können. Der Platz ist noch schöner als erwartet, aber leider steht dick und fett „Naturschutzgebiet“ dran. Also fahren wir weiter zu einem Parkplatz im Nachbarort, dort passen wir aber nicht hin. Die Rangiererei im dunkeln macht keinen Spaß und wir sind müde. Der zweite Parkplatz außerhalb von Speyer ist groß genug, nicht schön, aber wir beschließen zu bleiben.

Gefahren mit dem Fahrrad: 47 km
Gefahren mit dem Bus: 116 km

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