Altes Graffel

Verabredungsgemäß ist heute erstmal Reparaturtag. Na ja, die Verabredung zum frühen Aufstehen hat nicht so ganz geklappt. Christian entwickelt sich auf unserer Tour mehr und mehr zur Schlafmütze.

Ich habe, um meine Befürchtungen bezüglich plötzlicher Feuersbrunst im Bus eine Löschdecke und einen kleinen Feuerlöscher gekauft, die es nun gilt anzubringen. Leider findet Christian noch seine Klettbänder, was mich dann vor die Aufgabe stellt, damit die kleinen Schaffelle auf dem Teppichboden zu fixieren. Schade, ich hatte ihn fast soweit, dass diese Dinger, die immer knüsselig rumliegen, weggeräumt werden. Dann wird noch hier und dort was gewerkelt und bald ist schon Mittag vorbei. Wir starten und wollen vorher nochmal Wasser tanken. Aber halt, die versiffte Servicestation ist zu. Aber!!!!! Ich kenne ja den geheimen, gut versteckten Wasserhahn neben der Kasse. Klappt.

Am nächsten Baumarkt wird noch was besorgt und dann auf dem Parkplatz eines Tedox geparkt.

Bei der Ausfahrt aus dem Baumarkt sehe ich das….

Beim weiterlesen ist es aber doch nicht ganz so dramatisch.

Mit den Rollern geht’s Richtung Stadt, da kommen wir an einem Busparkplatz bei der Messe vorbei. Das ist ein wesentlich besserer Parkplatz, hier kann man sogar entsorgen. Also fährt Christian zurück und holt den Bus. Dann geht’s endgültig los.

Ich habe Trier eher zu Verwandtschaftsbesuch bzw. Einkaufsbummel genutzt, Christian will altes Graffel sehen (bayrisch-deutsch: altes Zeug, alte Gemäuer, nicht zu verwechseln mit altes Glump, das wäre dann eher altes Graffel, was auch noch zusätzlich unnütz und untauglich ist).

Also rollern wir zunächst zur Kaisertherme, wo uns ein unverständliches Schild an die falsche Seite lockt.

Scheinbar bröckelt das Teil noch immer, wenn man den Schildern glauben schenken darf. Dann passt mal auf liebe Trierer, dass das alte Gemäuer nicht irgendwann ganz weg ist

Also wieder zurück. Von hier aus geht es durch einen schönen Park bis zum Residenzschloss,

dann Richtung Kirchtürme. Hier muss doch irgendwo der Dom sein und eine Basilika. So finden wir erst die evangelische Konstantin Basilika mit der hohen Decke, die uns ziemlich beeindruckt.

Auf der weiteren Suche nach dem Dom kehren wir zunächst nebenan ein in der Liebfrauen Basilika. Diese ist sehr schön und irgendwie rund gebaut. Wir macht der Pfarrer das? Er steht quasi in der Mitte. Dreht er sich bei der Predigt im Kreis wie das die Popstars machen? Christian gibt mir nach Wikipedia eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der Kirche, auf seine eigene Weise und ich muss sehr lachen.

Kaum haben wir die Roller angeschoben, taucht auch schon nebenan der Dom auf. Das ist ja mal eine ganz andere Nummer. Sehr beeindruckend.

Wir besichtigen noch den Kreuzgang mit seinen vielen Gräbern (natürlich nur Männer),

dann ruft laut mein Eishunger, den wir in einer Eisdiele unweit stillen können.

Wir schauen noch in den „Trierischen Volksfreund“

Ein kurzes Intermezzo gibt es bei einem kleinen Glaspavillon, die Nippeskram feilbietet und wo wir eine Trier Tasse erwerben wollen. Zwei Männer stehen dabei, die sich als mit dem Pavillionbesitzer bekannt outen. Am Ende informieren sie uns aber, der Laden sei schon zu. Wir flachsen mit ihnen rum, ob sie uns nicht auch was verkaufen können. Der eine grinst, der andere hat das wohl ernst genommen und mault Christian an, „wie sind sie denn drauf, ich soll da jetzt einbrechen?“ Upps, nichts wie weg.

Der Höhepunkt des alten Graffels ist natürlich die Porta Nigra, die schon seit über 1000 Jahren hier rumsteht und ehemals ein Stadttor darstellte.

Von hier aus sieht man in eine Nachbarstraße, mit wunderschönen Giebeln und Verzierungen an den Häusern.

Da wir morgens Bedarf an einem kleinen Regälchen festgestellt hatten, was es bei Tedi gibt, wird Google Maps befragt und schwupps sind wir auf der anderen Moselseite.

Danach müssen wir irgendwie die Bahnlinie überqueren und landen an einer provisorischen Baustellenüberführung mit Aufzug. Letzte Nacht ist in Dresden eine Brücke zusammengebrochen, über die wir vor wenigen Wochen gefahren sind. War in allen Nachrichten. Und nun fahren wir in einem improvisieren Aufzug. Nicht sehr vertrauenserweckend.

Gefahren mit dem Bus: 15 km

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