
Guten Morgen Welt.
Heute läutet sogar unser Wecker. Morgens um 7 Uhr 😉 Wir haben uns nämlich entschlossen relativ zeitig mit der Bahn und den Rädern im Gepäck nach Gunzenhausen am Altmühlsee zu fahren.
Gesagt getan. Nach einmal fragen finden wir auch den Bahnhof hier in Solnhofen.
Das nächste Abenteuer sind Tickets. Ich brauche wegen meinem Deutschlandticket ja keins. Aber Kerstin. Das Personenticket ist dann auch nach Minimalproblemen auch gezogen. Aber Fahrradkurzstreckenkarten rückt der Automat nicht raus. Nicht in Verbindung mit einem Personenticket und auch nicht Solo. OK, wir geben auf. Unsere Fahrräder sind Schwarzfahrer.
Mit einmal Umsteigen in Treuchtlingen fahren wir kurze Zeit später auch schon in den Bahnhof von Gunzenhausen ein. Super. Das hat echt mal ganz gut geklappt. Bin ich kaum mehr gewöhnt. In letzter Zeit waren die Züge fast immer zu spät oder kamen gar nicht. Wenn sie dann doch kamen waren sie restlos überfüllt.
Jetzt aber noch schnell zum Altmühlsee von wo unsere Tour beginnen soll.

Die Beschilderung ist etwas ausgebleicht und die Richtung nicht mehr wirklich identifizierbar. Egal. Da sind gerade ein paar nette städtische Mitarbeiter, die uns die Richtung verraten und der eine den anderen dann frägt ob man diese Schilder nicht mal gegen Neue tauschen sollte, was bejaht wird. Der Kollege hat offensichtlich mehr zu sagen. Es bleibt spannend.

Der Altmühlsee sieht nicht gut aus. Ziemlich veralgt. Das ist aber im Sommer hier sehr oft so.
Für uns gehts nun los auf dem offiziellen Altmühl-Radweg. Ein schön ausgebauter Weg vorbei am Rande von Gunzenhausen in Richtung Treuchtlingen. Wir kommen auch durch den Ort „Aha“. Ich muss jetzt doch mal meine Sammlung kurioser Ortsnamen beginnen.

Es macht wirklich Laune hier zu Radeln. Aber irgendwas fehlt doch…..
Ach ja. Die Altmühl. Wo ist die eigentlich? Jetzt sind wir schon fast 25 km auf dem Altmühl-Radweg und haben sie nur zweimal ganz kurz zu Gesicht bekommen.

In Treuchtlingen stoßen wir auf den Kurpark. Fast schon ein „Lost Place“. Aber um eine Stelle, zu der wir hinübersehen können scharen sich doch einige Leute. Das Trochtelfinger Kneippbecken.

Gut. Wenn Mensch hier kneippt, dann machen wir das auch. Wir sitzen noch ein bisschen hier bis die Beine wieder trocken sind, dann gehts weiter ins Städtchen. Der kleine Hunger.
Vorbei gehts an einer Museumslokomotive in Richtung Stadt.

Wir besichtigen besichtigen wir noch eine Kirche, die für ein katholisches Gotteshaus erstaunlich schlicht ist. Schön. Gefällt mir gut. Ein Schild an der Marienkirche klärt uns auf, dass es sich um eine doch recht junge Kirche handelt.


Beim Bäckercafe unserer Wahl blitze ich dann ab, im Zuge des Konsums unseren Akku laden zu können. Irgendwie nicht sehr geschäftstüchtig, aber was solls. Ich schau mal wo es in Trochtelfingen überall E-Bike Ladestationen gibt. Siehe da. Direkt an der alten Dampflok bzw. dem dortigen Biergarten ist auch eine Ladestation.
Dann fahren wir eben dorthin. Es gibt Schnitzel mit Pommes, welches auch noch erstaunlich günstig ist und auch sonst ganz lecker. Aber auch Gratisstrom für Kerstins Fahrrad. Ok, dafür sehen wir großzügig über die Berge ungespülten Geschirrs gut sichtbar an der Ausgabe, den Bergen Gekrose neben dem Herrenklo und dem Zustand der Damentoilette hinweg. Echt ein Kroskopp, der muffelige Besitzer, aber kochen und Essen lecker anrichten kann er.

Nach einiger Zeit gehts für uns weiter. Der Radweg orientiert sich nun tatsächlich mehr an der Altmühl. Etwas später wird er richtig schön. Ich kann es auch nicht lassen, ein bisschen zu fliegen.



Der Start ist leicht spektakulär nachdem ich wohl einen Radfahrer übersehen habe. Aber es geht noch gut. Die Drohne saust über dessen Kopf hinweg in Richtung freies Feld.


Video folgt !
Nach Pappenheim fahren wir ins Städtchen rein. Den Ort kennen wir zwar schon, aber wir müssen ja schauen was unsere „Pappenheimer“ so machen 🙂 🙂

Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Blick auf die Pappenheimer Burg.

Diese war der Stammsitz der Grafen zu Pappenheim. Der berühmteste Spross dieser Familie ist Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim, der auf Grund seiner vielen in der Schlacht erworbenen Narben auch „Schrammhans“ genannt wurde. Er kämpfte im 30ig jährigen Krieg unter Wallenstein und wurde in der Schlacht bei Lützen in der auch der schwedische König, Gustav-Adolf, seinen Tod fand, tödlich verwundet. Schiller machte den Namen Pappenheim durch sein Werk „Wallenstein“ bekannt indem er dem Feldherren den Satz „Daran erkenn ich meine Pappenheimer“ in den Mund legte. Dieser Satz stand nicht nur für den Mut und die Tapferkeit der Pappenheimer Armee, welche Graf Pappenheim befehligte, sondern auch für ihre Königstreue und Aufrichtigkeit. Heute wird der Satz eher in seiner verkürzten Form „Ich kenne meine Pappenheimer“ verwendet.

Im Pappenheimer Bäcker-Cafe gibts Kaffee bzw. Latte Macchiato und Kuchen. Den Plan, dies draussen zu verspeisen geben wir schnell wieder auf. Mann, sind das viele Wespen. Drinnen geht´s.
Auf dem Weg zum Fahrrad entdecke ich noch ein Trachten/Landhausmode Geschäft. Eigentlich brauche ich Hosenträger. Meine neue Radhose sitzt locker. Die haben auch welche, aber zu einem Preis, den ich nicht zu zahlen bereit bin 😉 Zuhause habe ich ja welche, aber eben keine „Bayern“-Hosenträger wie ich sie mir gerade einbilde.
In Anbetracht meines zu erwartenden Omastatus im November erstehe ich eine niedliche Jeanshose mit Trachtenstickerei in Größe 74. Die Entscheidung für die richtige Größe einer Babyhose bedarf doch einer eingehenden Beratung, während Christian grinsend und leicht verständnislos daneben steht. Am Ende, schon an der Kasse, werden wir noch über Kinderwagen und weiteres Equipment der näheren und weiteren Verwandtschaft der netten Verkäuferin aufgeklärt.
Jetzt ist es eigentlich nur noch ein Katzensprung nach Solnhofen.
Am Bus angekommen kocht Kerstin noch was für uns beide. Ich schreibe Blog. Dann gibts Essen.
Die Schnaken sind hier extrem aufdringlich und stechen auch mich. Das bin ich gar nicht gewöhnt.
Ich habe noch eine Anti-Schnaken-Kerze, die tatsächlich auch gegen diese Plagegeister hilft…..

Gefahren mit dem Fahrrad: 49 km
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