
Heute wird der Tag der Besuche!
Aber erst hängen wir noch ein bisschen im Bus rum, erledigen das ein oder andere und hängen noch ein bisschen im Bus rum.
Am frühen Nachmittag sind wir dann zum Kaffeetrinken in die Kolonie Plötzensee eingeladen. Wirklich schön hier, wie auch die vielen anderen Gartenkolonien in Berlin.
Der Garten von meinem Freund Joachim, mit dem ich zur Schule gegangen bin, und seinem Mann entspricht sehr unserer Vorstellung eines naturbelassenen, etwas verwilderten Idylls. Überall sind kleine Tischchen und Plätze zum hinhocken, die wir fast alle brauchen. Wir beginnen bei Sonnenschein unterm Baum, landen beim ersten Regen nach längerem Hin und Her auf der überdachten Terrasse und enden beim Wolkenbruch im kleinen Häuschen. Die beiden ziehen jedes Jahr im Frühjahr mit Sack und Pack und zwei Katzen in den Garten und im Herbst wieder zurück in die schöne große Wohnung. So ein bisschen Tinyhouse light.
Wir bekommen leckeren Kuchen und quatschen den ganzen Nachmittag. Hier geben sich die Füchse die Klinke in die Hand. Die Nachbarin musste ihren Garten wegen Flohplage vom Kammerjäger reinigen lassen.
Gegen Abend machen wir uns auf den Weg nach Charlottenburg zu Christians Nichte. Sie hatte vor ein paar Tagen bei ihm angerufen, sie sei in Wuppertal, er wohne doch jetzt in der Nähe. Wir waren aber in Berlin. So was verrücktes. Nun denn, wir haben trotzdem noch irgendwie ein Treffen zustande gekriegt.
Wir werden stolz durch die tolle Altbauwohnung geführt mit Stuckdecken und allem Zipp und Zapp, wie man sich das in Berlin vorstellt. Nach ein bisschen Familienklatsch geht es nach nebenan zu einen Chinesen, der offenbar tatsächlich die Speisen so kocht wie in China. Wir bestellten chinesisches Bier und zum essen alles mögliche durcheinander und probierten uns durch die Speisekarte. Holla, die gab es nur per QR Code aufs Handy, sehr kompliziert und lästig. Trotzdem konnte man nur bar zahlen, was uns in einige Verlegenheit brachte, da wir gar nicht genug Bargeld mit hatten. Irgendwie scheint der bargeldlose Geldverkehr in Berlin noch in den Kinderschuhen zu stecken.
Ein sehr netter Abend.
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