
Heute gehts weiter von unserem Wanderparkplatz in Königsbrunn. Heutiges Ziel ist der Piuspark in Ingolstadt, also das ehemalige Landesgartenschaugelände. Mein Baby 😉
Beim erstmaligen Starten des Busses erstmal ein kleiner Schock. Es macht „Klack“ und nichts geht. Nachdem aber gleichzeitig die 24 Volt Verbraucher der Fahrbatterie abschalten, tippe ich auf ein loses Massekabel an der Batterie. So war es dann auch. Kurz festgeschraubt und die Aubergine läuft sofort wie gewohnt.
Wir fahren östlich an Augsburg vorbei auf der B300. Kurz hinter Dasing müssen wir wegen einer Umleitung von der „Dreihundert“ abfahren und schon entdeckt Kerstin ein verheißungsvolles Schild. „Sissi-Schloss“.
Nun, als Sissi-Fachfrau ist das natürlich ein Muss, wenn wir schon dran vorbeikommen.
Nachdem wir unsere Ziele meist am Wegesrand aufsammeln, fahren wir also diesen Schildern hinterher und finden einen wunderbar geräumigen Parkplatz vor. Von hier ist es auch nur noch ein Katzensprung zum Wasserschloss.

Hier findet auch gerade die Ausstellung „Kaiserin Elisabeth – Ode an die Mode“ statt.

Kerstin also rein in die Ausstellung! Ich verzichte drauf und schau mir bei dieser Gelegenheit lieber den englischen Landschaftspark an. Diese Parkanlage ist geprägt von Wiesen und einem jahrhundertealten Baumbestand aus Eichen und Buchen. Verträumt fließt Wasser durch mehrere romantische Weiher, um die ein Fußweg führt.

Eine Stunde später treffen wir uns wieder am Eingangsbereich zum Schloss.
Wer mehr zum Schloss wissen möchte: Hier
Jetzt gehts aber weiter nach Ingolstadt. Immerhin möchte ich auch sehen, wie See und Wasserspielplatz mittlerweile bei gutem Wetter genutzt werden.

Wir finden auch direkt auf dem Parkplatz nördlich des Westparks ein Plätzchen für unser Gespann. 2 m daneben begrüßen uns schon Plantagen von Disteln und Ampfern. Hoffentlich zieht sich das nicht so durchs Gelände…. Roller aus dem Anhänger geholt und schon gehts los.
Kaum sind wir auf dem Gelände, kommt der technische Leiter in Christian hoch. Er hat einen ganz besonderen Blick, sieht überall kleine Fehler, Nachlässigkeiten und Reparaturbedürftigkeit, die ich gar nicht wahrnehme. Das war selbst bei den Gartenschauen in Höxter und Bad Gandersheim letztes Jahr so, was mich köstlich amüsiert hat.
Wir schauen uns See und Wasserspielplatz an. Diese sind einigermaßen gut besucht. Der Wasserspielplatz ist weitgehend in Betrieb, wenn man vom Wassertunnel absieht.

Bei näheren Hinsehen werden aber die ganzen Dramen sichtbar. Die EPDM-Fläche total verdreckt und verschlammt. Altes Laub vom letzten Herbst befindet sich noch auf den Flächen. Die Wassergärten voller Algen und ja, die Disteln und Ampfer sind alle am aussamen.

Die Gebäude der Moskau und Chinabeiträge stehen noch und sind erstaunlicherweise nicht mit Graffity beschmiert, auch Spuren von mutwilliger Zerstörung sind kaum zu sehen. Allerdings sind nach der Gartenschau auch die ganzen Propagandabilder des Moskaugartens über den Winter eingelagert und klugerweise nicht mehr aufgehängt worden. Dafür sieht das ganze jetzt irgendwie zerrupft aus. Im Internet finden wir allerdings doch viele Protestschmierereien, irgendwie verständlich. Die werden wohl von der Stadt regelmäßig entfernt.

Genug gesehen. Wir entschließen uns, noch was zum Essen zu holen und am Piussee zu speisen. Wir rollern in die Gaimersheimer Straße und werden mit Çınar Imbiss auch schnell fündig.
Während des Essen am See beobachten wir noch ein bisschen die Menschen, die um diese Zeit noch da sind. Junge Pärchen auf den Parkbänken, eine türkische Familie in drei Generationen und einige Jugendliche…. Ein junger Mann zieht doch unsere Aufmerksamkeit auf sich. Er kam zuerst mit seinem Mountainbike auf dem Hinterrad angefahren um sich, nachdem er sich niedergelassen und soweit entkleidet hatte in den See ging und …. sich wusch 🙂 Hat der denn keine Dusche Zuhause? 🙂
Wir lassen gedanklich noch ein bisschen alte Zeiten aufleben. Hier haben wir einen Großteil unserer gemeinsamen Zeit verbracht in den ersten 3 1/2 Jahren. Amüsiert fällt uns ein, dass wir die ersten waren, die in dem See der Gartenschau schwimmen waren, damals streng verboten. Aber der technische Leiter schlich sich heimlich mit seiner Freundin nachts dorthin und musste aufpassen, nicht von der Security erwischt zu werden.
Wir sind soweit fertig und für uns gehts jetzt in den Bus. Gute Nacht meine Lieben.

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