Wangerooge

Ja, wir sind reif für die Insel. Vor allem ich. Habe ich doch heute einen Geburtstag zu beklagen mit einem Alter, das mir nicht mehr wirklich gefällt. Also lassen wir das….

Nach dem Frühstück wandern wir zum Anlegepier des Schiffes, welches uns nach Wangerooge bringen soll.

Eigentlich ist das ganz einfach, der Kutter heißt nämlich auch „Wangerooge“. Manchmal ist die Welt so einfach ….

Wir teilen uns den Platz auf dem Schiff mit ein paar munteren jungen Leuten, die sich unterhalten über Wohnmobilisten. Warum nur fährt man bei dem Wetter mit einem Wohnmobil durch die Gegend und steht auf einem asphaltierten Platz rum? Hmm, gute Frage. Kann ich so spontan gar nicht beantworten, also geben wir uns nicht zu erkennen.

Eine junge Frau packt ihr Bütterchen aus, leider ohne Butter, was sie beklagt. Da zückt doch tatsächlich ihr Begleiter eine Packung Notfallsenf, den er laut Auskunft immer dabei habe, zusammen mit dem Notfallsalz. Gut organisiert.

Nach etwa 45 min kommen wir am Hafen von Wangeooge an

Auf der Insel gibt es keine privaten Autos. Den Krankenwagen, die Feuerwehr und einen Transporter für mobilitätseingeschränkte Menschen….. und eine Bahnlinie!
Die Inselbahn 😉 Diese ist auch schon wieder was besonderes, wie mir der Zugbegleiter erklärte. Zugbegleiter haben hier übrigens die selbe Dienstkleidung wie die Mitarbeiter auf dem Schiff. Eine ölverschmierte orange Warnjacke.

Das besondere aber an der Wangerooger Inselbahn ist, dass es die langsamste Schnellzugstrecke innerhalb Deutschlands ist. 😉

Es ist sehr voll in den Vierersitzen. Aber es gibt doch tatsächlich Leute, die auch hier Plätze belegen mit ihrem Gepäck, obwohl es einen gut organisierten, kostenlosen Gepäcktransport gibt. Eine Frau belegt den Vierersitz für sich und ihren Hund.

Wir werden an der Bahn von Freunden, die uns für die folgende Nacht auch Obdach gewähren, abgeholt. Es gibt ein bisschen Sucherei und einen Moment des „wie bestellt und nicht abgeholt“, dann haben wir uns endlich gefunden auf diesem vollen Bahnsteig.

Die kurze Strecke zu deren Wohnung wäre schnell erledigt. Es sind aber noch Fischsemmel und Glühweinstops notwendig. Sackkalt hier. Wie auch auf dem Festland.

Wir unternehmen noch einen Strandspaziergang. Vorher gehts aber noch kurz in die Kneipe. Ich glaube das macht man hier so. Macht ja auch Sinn 🙂

Der Spaziergang ist superschön, bringt mich aber, zuerst unbemerkt, doch an meine (Knie-) grenzen. Die letzten paar hundert Meter fordern mich schon ganz ordentlich. Glücklicherweise gibt es vor dem Ziel nochmal eine Kneipe …. super …. so muss das sein.

Wir sehen auch die Schäden der letzten Flut in den Dünen und erfahren, dass die Insel immer versucht sich Richtung Osten zu verlagern. Im Winter wird dann der Sand mit LKW und Dumpern wieder zurückgekarrt.

Nach der Kneipe gehts noch in einen Film über Wangerooge in der Vergangenheit bis jetzt. Also nicht ganz. 1998. Ist ja aber auch fast jetzt. Auf jeden Fall sehr interessant zu sehen, wie die Bewohner auch diesen Sturmfluten, Bombardierungen etc. getrotzt haben und ihr Örtchen wieder aufgebaut haben. Respekt!

Nun verbringen wir noch einen netten Abend, bei Labskaus und verschiedenen Beilagen. Lecker! Hatte ich noch nie gegessen. Mit Essen und ratschen geht der Abend so dahin.

Meine Freunde und ich wollen noch ein bisschen auf die Rolle, aber Christian tut das Bein weh und er ist nicht mehr zu bewegen. Also gehen wir alleine, wohin??? In die nächste Kneipe. Nach ein paar Bierchen und Glühwein gehts zurück und…

…ab ins Bett!

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