
Heute sind wir etwas früher dran. Wir möchten gerne unsere letzte Etappe des Saarradwegs von Mettlach nach Konz radeln.
Wir besteigen den (Bummel-)zug und tuckern nach Mettlach.

Dort angekommen entschließen wir uns zuerst noch entlang der Saarschleife zu radeln und dann den Weg in Richtung Konz einzuschlagen. Zeitlich sollte das alles kein Problem sein.
Dazu muss ich erklären, dass der Weg wieder zurück geht an der Saar entlang. Die enge Schleife spart die Bahn sich.
Schon die erste Aussicht beeindruckt mich mehr als alles, was wir bisher von der Saar gesehen haben. Rechts und links an beiden Ufern sind steile, wild bewachsene Hänge.
Wir schauen zuerst der Schleusung eines kleinen Fahrgastschiffes zu. Schon beeindruckend, diese massiven Schleusentore.

Nachdem wir uns auf eine Saarseite geeinigt haben geht es entlang derselben. Ist das schön hier.
Manchmal ist es schwierig, unsere verschiedenen Navigationen in Einklang zu bringen. Christian führt uns normalerweise mit Komoot durch die Lande, ich gucke auf Google Maps. Hier entdecke ich auch die Burg Montclair. Aber weder Komoot noch Google Maps erklären, was uns auf dem Weg dorthin erwartet.

Wir bestaunen die gelben Schwefelflechten an den Felswänden

Wer uns kennt, weiß dass wir hin und wieder durchaus auch für etwas ungewöhnlichere Aktionen zu haben sind. Auf halbem Wege entschließen uns, die Burg Montclair mit unseren nicht so ganz trailtauglichen Rädern zu erklimmen. Was soll ich sagen: die Wegstrecke war teilweise durchaus schwierig, aber die Landschaft phänomenal. Der Weg führte uns in großen Teilen durch alte Eichenwälder in schroffer Landschaft. Toll.
Ich muss erklären, dass ich zwar gut mit meinem Ebike zurecht komme, aber ich habe eine Schwäche: Ich kann nicht langsam fahren. Sobald ich stehen bleiben oder im Schneckentempo um scharfe Kurven fahren muss, kriege ich Angst, steige lieber ab und schiebe. Das passiert mir auch oft im Straßenverkehr. Dieser Weg entlang der schroffen Hänge mit spitzen Steinen und teils noch feuchtem Untergrund, rechts ein Hang in die Höhe, links gefühlt senkrecht runter, das ganze bergauf, wo man eh nicht auf Tempo kommt…. das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung beim radeln. Die wunderbare Landschaft bewundere ich nur mit kurzen Seitenblicken, ansonsten konzentriere ich mich ausschließlich auf den schwierigen Weg. Zwei Mal steige ich ab und schiebe, steige aber immer wieder auf und bin recht stolz auf mich und mein Rad. Aber hier wieder runter? Lieber nicht.
Kurz vor oben gibt Christian die Anweisung, geradeaus, dann links, dann sind wir da. Das mache ich. Links bedeutet ein ganz kleiner, sehr steiler Weg, wo man die Burg schon sieht. Dort schiebe ich brav mit ach und Krach mein schweres Rad rauf. Oben sitzt Christian und wartet schon. Er meinte das andere links oder doch wohl nur geradeaus.










An der Burg angekommen gibts erst mal ein wohlverdientes Radler. Vorher sehen wir aber nach unserem schwierigen Aufstieg ein Auto auf dem Parkplatz, außerdem Leute mit Kleidchen und Kinderwagen. Hier kommt man wohl auch anders hin….

Danach sind wir startklar für die Burgbesichtigung. Toll hergerichtete Ruine.




Tolle Aussicht.

Wir beraten länger, ob wir uns die Abfahrt auf gleicher Strecke zutrauen. Da selbst der wagemutige Christian davor zurückschreckt, suchen wir nach dem einfacheren Weg und fahren ab ins Tal auf zumindest halbwegs gut befahrbaren Wegen.



In Mettlach angekommen wissen wir natürlich, dass es noch immer ungefähr eine halbe Saarschleife gibt, die von uns noch nicht entdeckt wurde. Auf gehts. Also, pack ma’s. Für alle Nicht-Bayern: das ist bayerisch für „packen wir’s an“.

Wir kommen heute das zweite mal an der Schleuse vorbei und nehmen nun die andere Seite der Saar. Superschön hier. Irgendwo zwischendrin gibts noch einen kleinen Flug.













Danach fahren wir weiter zum Bahnhof in Besseringen. Nicht ganz einfach hier. Kein Aufzug, keine Fahrradrampe. Wir schleppen uns den Wolf.
Wenn wir nachher am Bus sind ist Feierabend. Waren zwar heute nicht viele Entfernungskilometer, aber Höhenmeter.
Gestern habe ich einen ganzen Sack Kartoffeln geschält, daher gibt’s heute Bratkartoffeln, die auch noch für morgen reichen. Und abends mal wieder einen Krimi mit Hary Prinz. Gibt ja noch andere attraktive Männer.
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