Wo ist das Wirtshaus?

Heute fahren wir durch den Spessart. Das Wirtshaus haben wir nicht gefunden.

Aber zunächst hängt sich Christian ans Telefon, um einen neuen Orthopäden zu finden. Sein zweitägiger Ausflug nach Ennepetal anlässlich des Arztbesuches endete in großem Frust. Irgendwie scheint der Wurm drin zu sein und das Ende unserer Reise naht wegen organisatorischer Probleme. Christian braucht einen neuen Arzt und eine weitere Untersuchung, ich einen Fahrradhändler, der mein Rad in angemessener Zeit repariert. Es gibt wenig, womit man Christian auf die Palme bringen kann, eine Sache schafft das spielend: Warteschleifen. Nach dem dritten Telefonat will er aufgeben und ich handele schnell einen Deal mit ihm aus: Er kocht und ich hänge mich morgen in diverse Warteschleifen und vereinbare für ihn einen Termin.

Plötzlich klopfts und Michael, der Besitzer des O302, der vor ein paar Tagen schon mal hier war, besucht uns. Er hat auch ein neues Knie und kann wertvolle Tipps geben, anschließend fahren wir mit seinen Auto zu ihm nach Hause, um seinen Bus zu bewundern. Es prallen ein bisschen die Welten aufeinander. Michael schraubt und bastelt seit 4 Jahren an dem Bus, alles muss perfekt sein, was es sicher auch wird. Aber er ist noch keinen Meter gefahren. Christians Bus ist eine rollende Dauerbaustelle, vieles ist fertig, anderes nur halb, wieder anderes muss noch angegangen werden, aber wir fahren immer wieder damit und finden uns (na ja, ich so mehr oder weniger) mit den Unperfektheiten ab.

Anschließend machen wir uns dann auf den Weg, die grobe Richtung ist der Dommel, wo am Wochenende die Familienfeier stattfindet. Der Spessart ist sehr schön. Eigenartig, wie unterschiedlich die deutschen Mittelgebirge sind, ohne dass man genau sagen könnte, warum.

Zwischendurch suchen wir in Burgsinn einen Womo Stellplatz zum Entsorgen. Google schickt uns falsch und wir müssen wenden, mit Anhänger immer ein kleines Abenteuer. Ein Auto hält an, ein Herr steigt aus und bietet Hilfe an, wofür ist nicht ganz klar. Er meint jedenfalls, dass es ohne ihn wohl nicht geht. Er dreht ebenfalls und wir müssen ihm durch den ganzen Ort wieder zurück folgen. Am Womo Stellplatz angekommen überprüft er die Anlagen, erklärt genau was wir machen müssen und bietet die Angebote von Burgsinn an, damit wir dort übernachten. Spätestens hier geht er mir auf die Nerven. Die Ensorgung ist umständlich und nervig, mehrere Womos stehen aufgereiht an einer winzigen Straße, wir müssen rückwärts an allen vorbei zum Wasser ablassen, dann neben einer Frau im kleinen Womo halten zum Wasser auffüllen und Klo entleeren. Die ist wenigstens freundlicher als ihr Nachbar, der direkt aus dem Fenster pöbelt, wir sollten den Motor ausmachen. Am Ende taucht der überhilfsbereite Typ wieder auf, um zu gucken, ob wir klargekommen sind. Nix wie weg hier.

… aber ein schönes Stadttor haben sie hier. Immerhin….

Am Nachmittag suchen wir dann einen einigermaßen ruhigen Parkplatz mit gutem Netz, da Christian ein Videointerview hat wegen eines Jobangebotes. Es geht um die Landesgartenschau in Neuss. Ich bin aufgeregter als er. Noch rasch das schicke Hemd gerichtet und dann mache ich mich von dannen. Will nicht stören. Mit dem Roller lande ich in der Altstadt von Steinau, wo ich den schlechtesten Eisbecher meines Lebens esse und mir die Zeit vertreibe. Nach einer Weile sammelt Christian mich wieder auf und macht einen zufriedenen Eindruck. Das Gespräch ist gut verlaufen, wir werden sehen.

Gelöst fahren wir weiter bis ich keine Lust mehr habe. Ich finde bei park4Night einen kleinen Picknickplatz beim Totenköppel, ganz abgelegen und etwas abenteuerlich zu erreichen.

Nachts besichtigen wir dann noch den Friedhof….

Schee wars…..

Gefahren mit dem Bus: 104 km

Übrigens sind wir genau gestern vor zwei Monaten gestartet!
Zwischenstatistik:
Gefahren Bus: 2252 km
Gefahren Fahrrad: 789 km
Stellplatzgebühren: 36 Euro

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