
Beim Frühstück stellt sich heraus, dass wir gar nicht die gleichen Ideen dazu haben, wie lange wir noch reisen und wohin es geht. Ende nächster Woche bin ich zu einer Feier in der Eifel eingeladen, die ich auf jeden Fall besuchen werde. Auch meine Freundin in der Nähe von Karlsruhe würden wir gerne noch besuchen. Aber die Zeit verfliegt. Christian sieht das Ganze wie üblich gelassen und ich mache mir Gedanken, wie man seine Jobsuche, Reparaturen am Bus und meine berufliche Zukunft mit Reisen unter einen Hut bringt. Wir vertagen weitere Entscheidungen auf morgen und Christian macht sich an die Arbeit, den Fehler an der Stromversorgung zu finden. Hatten wir zu Anfang zu wenig Strom, geht dieser momentan öfters aus, obwohl die Sonne scheint. Er scheint dann den Fehler gefunden zu haben.
Wir entschließen uns, nach Cochem zu radeln. Das hatte vor ein paar Tagen einen netten und belebteren Eindruck gemacht als hiesige verschlafene Nest Müden, welches seinem Namen alle Ehre macht. Die 39 km hin und zurück erscheinen uns nach unserer ausgiebigen Radelei kaum mehr der Rede wert.
Der Moselradweg entpuppt sich allerdings hier als nicht schön. Es geht die ganze Zeit an der stark befahrenen Straße lang und auf dem recht engen Radweg kommen uns auch noch alle Naselang Radfahrer entgegen. Ich bin froh, als wir in Cochem ankommen.


Wir parken vor einem bayrischen Trachtenladen. Das haben wir nicht erwartet.

Es folgen die üblichen Souvenirläden, die uns schon in Bernkastel-Kues teils fasziniert, teils abgeschreckt haben.


Sonst ist die Altstadt auch hier recht nett anzusehen.


Aber irgendwie scheinen die hier einen Bayern-Faible zu haben oder das kommt einfach bei den Japanern besser an…

Es geht aber noch beknackter….

Aber hier ist, vielleicht wegen Freitag Abend, echt alkoholisierte Remmidemmi Stimmung. Auf der Suche nach einer Eisdiele lockt uns schiefe Blasmusik. (Meiner Meinung nach Guggenmusik, wie ich sie aus der schwäbisch-allemannischen Fasnacht kenne.)
Die Kapelle, die sich viel Mühe gibt, aber nur recht erfolglos den Ton halten kann, bringt mich trotzdem sofort in Wallung und ich tanze ein bisschen auf dem Platz hin und her. Ein Mann findet das wohl klasse und tanzt ein paar Schritte mit, eigentlich ganz witzig, aber mich schreckt seine Alkoholfahne ab.
Das Eis ist lecker, aber Cochem will bei uns nicht zünden. Die Reichsburg, die imposant über der Stadt thront, bewundern wir nur von unten.

Wir probieren den Rückweg auf der anderen Moselseite.


Komoot zeigt hier einen Weg an, nach einer Weile steht ein Schild „Schlechte Wegstrecke“. Ok, das hätten wir dann besser mal ernst genommen. Wir Beide brettern volle Lotte über grobe Steine. Wir haben keine Mountain Bikes und uns wird bewusst, dass unsere Räder trotzdem bisher sehr gut alle unsere Ausflüge in die Botanik mitgemacht haben. Der Weg bleibt die ganze Strecke unwegsam und rappelig, trotzdem ist es schöner durch den Wald neben der Mosel herzufahren als über die viel befahrene Straße.

Wir treffen in Treis-Karden noch auf einen Supermarkt, wo wir uns für die nächsten Tage eindecken.
Es gibt noch einen Film und Suppe.

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