Zwischen den Seilen

Kerstin findet heraus, dass die Hängeseilbrücke im Hunsrück, die wir eh schon lang mal besuchen wollten nicht sehr weit weg ist. Also ist heute dieses Ziel angesagt.

Nach dem Frühstück starten wir entlang der Mosel, aber auch mal wieder auf dem Radweg entlang der Straße nach Treis-Karden.

Dort wechseln wir die Moselseite. Nach der Durchquerung des Städtchens…

wird es ruhiger.

Anfangs geht es noch entlang einer Nebenstraße durch das Dünnbachtal. Nachdem wir einen Steinbruch passiert hatten, wird die Straße auch eher zum Feldweg. Aber wieder mal eine superschöne Landschaft. Sehr grün….

Irgendwo hier im nirgendwo springt ein Wildschwein aus dem Gebüsch. Na ja, ein noch eher Kleines…. 🙂
Die nächsten zwei, drei Kilometer bin ich wachsam. Ich hab keine Lust auf eine Begegnung mit einem großen Tier, das dann noch irgendwelche Junge beschützen möchte. Nein, nein….
Kerstin nimmt das ganze etwas gelassener….

Eigentlich mache ich mir eher Sorgen um das kleine Schweinchen, das seine Mutter sucht. Aber so wie die Wege hier aussehen, wird die Rotte nicht weit sein. Seit mir Wildschweine vor Jahren in meinem Haus den kompletten Garten umgegraben haben, kann ich Wildschweine nicht mehr leiden, dafür um so mehr Wildschweinhackbraten. Aber so ein Kleines tut mir doch leid.

Auf jeden Fall begleiten uns über Kilometer die Schäden, die von den Schweinen angerichtet wurden. Die ackern ganze Flächen um.

Der Weg wird immer noch schwieriger zu befahren

Komoot kündigt uns eine „schöne Aussicht“ an. Die hier…

Nach einigen weiteren Höhenmetern sind wir dann auch irgendwann in Mörsdorf. Hier befindet sich außerhalb die Geierlay-Hängebrücke.

Zuerst aber gibts noch einen Buswendeplatz

Ein Schild auf dem Weg zur Hängebrücke verrät uns, dass diese auf Betreiben des Bürgermeisters Marcus Kirchhoff gebaut wurde. Zuerst wurde ein Windpark errichtet, der Geld in die Kassen spült. Anschließend wurde die Hängebrücke errichtet um den Tourismus voranzutreiben und Arbeitsplätze im Ort zu schaffen. Eine tolle Vision, die nach der Umsetzung auch sehr erfolgreich zu sein scheint.

Irgendwie scheinen alle Besucher der Brücke zu Fuß oder per Rad durch den Ort geleitet zu werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alle Dorfbewohner toll finden. Bilder zeigen, dass hier am Wochenende und in der Ferienzeit ein Riesenandrang ist. Bei der Brücke angekommen, kommen mir schon so Gedanken wie: Wer um Himmels Willen baut ein solches Projekt mitten in die Knüste irgendwo mitten im Hunsrück?

Jetzt aber rauf auf die Brücke…

Witzigerweise werden es, je weiter man auf der Brücke in Richtung andere Talseite geht, immer weniger Besucher. Einige brauchen wohl nur das erste Stück für ein paar Instafotos. So manchen verlässt aber auch der Mut, wie wir hier beobachten.

Es ist interessant, am Anfang oder Ende der Brücke auf dem Bänkchen zu sitzen und die Leute zu beobachten. Vielen ist die ganze Sache nicht geheuer, schauen sich verschämt lachend um oder diskutieren mit der Begleitung, ob man nun weitergeht oder nicht. Dabei haben alle schon eine längeren Weg hinter sich, denn näher als 1 1/2 bis 2 km kommt man mit dem Auto nicht an die Brücke ran. So ganz höhenfest sind wir beide auch nicht, aber die Überquerung der Brücke stellt kein Problem dar. Nur ein breitbeiniger Seemannsgang wird notwendig, vor allem beim Rückweg, da kommt richtig Wind auf.

Schön wars hier!

Wir machen die Talabfahrt diesmal durch das Flaumbachtal und über das Kloster Maria Engelport.

Ich schaue es mir alleine an und bin von den Energien wirklich angetan. Kurze Zeit verbringe ich auch noch in einer Messe…

Nun aber zum Endspurt in Richtung Bus.
Kerstin nimmt in Treis-Karden den direkten Weg zum Bus. Ich schaue mir noch die Schleuse an.

Beim zurückfahren stelle ich fest, dass die hier den Zaster per Bus durch die Gegend fahren

Gefahren mit dem Fahrrad: 49 km

Übrigens sind wir jetzt seit genau 3 Monaten unterwegs!
Zwischenstatistik:
Gefahren Bus: 3008 km
Gefahren Fahrrad: 1406 km
Stellplatzgebühren: 68 Euro
Wir reisen immer langsamer und fahren im Vergleich zu den Buskilometern mehr Fahrrad. Im letzten Monat waren diese Kilometer fast gleichauf, obwohl eine Fahrt ins Ruhrgebiet anstand.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*